Mit den im Jahr 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Agenda 2030 beschlossenen siebzehn „Sustainable Development Goals" (SDGs) hat sich die Weltgemeinschaft Ziele für eine soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung gesetzt. Regierungen auf allen Ebenen, die Zivilgesellschaft und der Privatsektor sollen zur Verwirklichung dieser Ziele beitragen. Nachhaltige Beschaffung, d.h. die Berücksichtigung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte bei der öffentlichen Beschaffung, ist eine wichtige Maßnahme für Regierungen, um ihren Beitrag zu leisten. Das SDG 12 zu nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion unterstreicht die Bedeutung einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffung für die Erreichung der gesetzten Ziele.
Die öffentliche Hand und insbesondere Kommunen sind große Auftraggeber. Öffentliche Verwaltungen in der Europäischen Union geben ca. 14 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts für Waren und Dienstleistungen unterschiedlicher Art aus. Mit ihrer großen Kaufkraft können sie den Markt beeinflussen und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen unterstützen, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die Umweltbelastung verringern, die Arbeitsbedingungen weltweit verbessern und Innovationen fördern.
Trotz positiver rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen in Europa ist das Potential für nachhaltige Beschaffung noch lange nicht ausgeschöpft. Viele Verwaltungsangestellte empfinden das Thema nachhaltige Beschaffung als kompliziert und mit Unsicherheiten behaftet. Vor allem kleine Kommunen tun sich schwer, wenn es darum geht, nachhaltige Beschaffung oder die Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten beim Direkteinkauf in die Praxis umzusetzen. Mangelndes Bewusstsein und Überzeugung bei Entscheidungsträgern und Verwaltungsmitarbeitenden, Unsicherheiten über rechtliche Möglichkeiten, fehlendes Wissen über die Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien und fehlende Ressourcen sind die wichtigsten Herausforderungen.
Hier will proCURE
ansetzen und vor allem kleine Kommunen bei der nachhaltigen Beschaffung
unterstützen. Das Projekt verfolgt folgende Ziele:
Das Projekt läuft von November 2023 bis Oktober 2025 und umfasst Organisationen aus Deutschland (Allianz in den Alpen und agado), Italien (ecosistemi), Österreich (IFZ Graz) und Slowenien (UIRS).
Lokale Behörden, Schulen der öffentlichen Verwaltung und Expert:innen für nachhaltige Beschaffung, die an einer Teilnahme interessiert sind, sind herzlich eingeladen, sich mit der koordinierenden Organisation oder dem lokalen Projektpartner in Verbindung zu setzen.
Koordinator: Allianz in den Alpen, Katharina Gasteiger: info@alpenallianz.org
Deutscher Projektpartner: agado – Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung, Vivien Führ: vivien.fuehr@agado.org
Foto: © Allianz in den Alpen
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